🌍 Einführungskurs: Was ist Permakultur?

Ethik · Gestaltungsprinzipien · Zukunftsfähige Lebensformen

Permakultur ist weit mehr als Gartenarbeit – sie ist eine Denkweise, ein Werkzeugkasten und ein Gestaltungsprinzip für nachhaltige, zukunftsfähige Lebensformen. Das Wort setzt sich zusammen aus „permanent» und „Kultur» – es geht also um dauerhafte, resiliente Systeme, die sich selbst erhalten, regenerieren und dabei Mensch und Natur gleichermassen nützen.

Aber was bedeutet das konkret? Wie gestaltet man einen Garten, der fast von selbst läuft? Wie baut man Kreisläufe auf, in denen nichts verschwendet wird? Wie plant man so, dass jedes Element mehrere Funktionen erfüllt – und jede Funktion von mehreren Elementen getragen wird? Und wie lässt sich dieses Denken auf andere Lebensbereiche übertragen – auf Energieversorgung, Gemeinschaften, Wirtschaft, Bildung?

In diesem inspirierenden Einführungskurs lernst du die Grundlagen der Permakultur kennen: ihre Ethik, ihre Prinzipien, typische Gestaltungsprozesse und konkrete Beispiele aus Alltag, Garten und Landschaft. Wir zeigen, wie ressourcenorientiertes Denken funktioniert, wie man Kreisläufe nutzt und wie Permakultur uns helfen kann, ökologische und soziale Herausforderungen kreativ anzugehen.

Am Ende des Kurses wirst du Permakultur nicht nur verstehen – du wirst beginnen, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Plötzlich erkennst du überall Muster, Verbindungen, Potenziale. Und genau das ist der erste Schritt zur Veränderung.

Der Kurs findet in Kooperation mit der Regiogruppe Thun – Berner Oberland des Vereins Permakultur Schweiz statt.

Was du in diesem Kurs lernst

🌿 Die Permakultur-Ethik

Permakultur beginnt nicht mit Techniken, sondern mit Werten. Die drei Grundpfeiler – Earth Care (Sorge für die Erde), People Care (Sorge für die Menschen) und Fair Share (gerechtes Teilen) – bilden die ethische Grundlage für alle Entscheidungen. Was bedeutet es, für die Erde zu sorgen, wenn wir gleichzeitig von ihr leben müssen? Wie können wir für Menschen sorgen, ohne die Natur auszubeuten? Und wie teilen wir Ressourcen gerecht – nicht nur zwischen Menschen, sondern auch zwischen Generationen und Arten? Wir sprechen über diese Prinzipien nicht als abstrakte Ideale, sondern als praktische Leitplanken für den Alltag. Denn Permakultur ist keine Weltanschauung, die man glauben muss – sie ist ein Werkzeug, das man anwenden kann.

🔄 Gestaltungsprinzipien verstehen

Permakultur arbeitet mit etwa einem Dutzend Gestaltungsprinzipien, die alle aus der Beobachtung der Natur stammen. Beobachte und interagiere – bevor du etwas veränderst, schau genau hin und verstehe, was bereits da ist. Sammle und speichere Energie – nutze Überschüsse, wenn sie da sind (Wasser im Frühling, Sonne im Sommer, Ernteüberschuss im Herbst). Nutze Muster – die Natur wiederholt sich in Spiralen, Wellen, Verzweigungen; wenn du diese Muster erkennst, kannst du effizienter gestalten. Jedes Element erfüllt mehrere Funktionen – eine Hecke spendet nicht nur Schatten, sie bietet auch Windschutz, Lebensraum, Mulchmaterial, vielleicht sogar Früchte. Jede Funktion wird von mehreren Elementen getragen – Wasser kommt nicht nur aus dem Hahn, sondern auch aus Regenwasser, aus dem Teich, aus dem Boden.

Wir gehen diese Prinzipien durch – nicht als trockene Theorie, sondern mit konkreten Beispielen aus dem Garten, vom Hof, aus dem Alltag. Du lernst, diese Prinzipien als Fragen zu nutzen: Wie könnte ich das effizienter gestalten? Wo verschwende ich Ressourcen? Wo sind Synergien möglich?

🏡 Inspiration aus dem Garten-Design

Permakultur-Gestaltung beginnt mit dem Blick auf das Ganze: Wo steht die Sonne? Wo fliesst das Wasser? Welche Bereiche betrete ich täglich, welche nur selten? Das Zonenmodell hilft, Elemente nach Nutzungsintensität zu platzieren – Kräuter direkt bei der Küchentür (Zone 1), Gemüsebeete in Sichtweite (Zone 2), Obstbäume weiter weg (Zone 3), Wildnis am Rand (Zone 5). Wir zeigen dir praktische Beispiele vom Hof Schwarzenbach: Wie sind die Beete angelegt? Warum steht der Kompost genau dort? Warum wachsen Kräuter zwischen den Steinen? Wie sind Wege, Wasserläufe und Pflanzungen so gestaltet, dass sie sich gegenseitig unterstützen?

Du lernst, Permakultur nicht als starre Bauanleitung zu sehen, sondern als kreatives Werkzeug – anpassbar an jeden Garten, jedes Klima, jede Situation. Ob du einen grossen Hof hast oder nur einen Balkon: Die Prinzipien funktionieren überall.

🧺 Regionale Naturprodukte & nachhaltiges Wirtschaften

Permakultur denkt in Kreisläufen – und das betrifft auch die Wirtschaft. Wie können wir lokal produzieren, nutzen und tauschen, statt immer alles einzukaufen? Welche Möglichkeiten gibt es für gemeinschaftliches Wirtschaften, für Tauschsysteme, für solidarische Landwirtschaft? Wir sprechen über regionale Naturprodukte, über den Wert kurzer Wege und über die Frage, wie wir unabhängiger werden können – nicht aus Selbstgenügsamkeit als Selbstzweck, sondern aus dem Wunsch heraus, resiliente, stabile Systeme zu schaffen, die auch in Krisenzeiten funktionieren.

🤝 Austausch-Runde

Permakultur lebt vom Austausch – von Wissen, Erfahrungen, Samen, Ideen. Am Ende des Kurses nehmen wir uns bewusst Zeit für Fragen, Gespräche, Inspiration und Vernetzung. Du triffst Menschen, die ähnlich denken, ähnliche Fragen haben, ähnliche Projekte planen. Vielleicht entsteht eine Zusammenarbeit, vielleicht einfach nur ein gutes Gespräch. Die Regiogruppe Thun – Berner Oberland des Vereins Permakultur Schweiz ist ein aktives Netzwerk, das regelmässig Kurse, Führungen und Treffen organisiert – und du bist herzlich eingeladen, Teil davon zu werden.

🌾 Wie der Kurs abläuft

Wir starten gemeinsam auf dem Hof Schwarzenbach mit einer Einführung in die Geschichte und Philosophie der Permakultur – woher kommt sie, wer hat sie entwickelt, was waren die ursprünglichen Ideen? Dann tauchen wir ein in Ethik und Prinzipien, schauen uns konkrete Beispiele an und gehen auch raus in den Garten, um zu sehen, wie Permakultur-Design in der Praxis aussieht.

Zwischen den Themenblöcken gibt’s immer wieder Raum für Fragen, Diskussionen und Aha-Momente – etwa wenn klar wird, warum das eigene Gemüsebeet so viel Arbeit macht (Zone falsch gewählt) oder warum der Kompost im hintersten Garteneck selten genutzt wird (zu weit weg von der Küche).

Der Kurs ist für alle geeignet: für absolute Neulinge, die noch nie von Permakultur gehört haben, genauso wie für Menschen, die schon ein paar Begriffe kennen, aber tiefer einsteigen möchten. Wir setzen kein Vorwissen voraus – nur Neugier und die Bereitschaft, gewohnte Denkmuster zu hinterfragen.

📅 Kursdaten 2026

Datum: Samstag, 15. August 2026
Zeit: 13:00 – 17:00 Uhr (ca. 4 Stunden Kurs + Austauschrunde)
Ort: Hof Schwarzenbach, Spiez
Kurskosten: CHF 100.– pro Person

Inklusive:
✓ Einführung in Permakultur-Ethik und Gestaltungsprinzipien
✓ Gartenführung mit praktischen Beispielen
✓ Umfangreiches Handout mit Prinzipien, Literaturhinweisen und weiterführenden Links
✓ Kleine Verpflegung (Tee, Gebäck, saisonal Passendes)
✓ Gemütliche Austauschrunde mit Vernetzungsmöglichkeit
✓ Zugang zur Permakultur-Community für Nachfragen und Austausch

Mitbringen: Neugier, offene Augen und die Bereitschaft, Dinge neu zu denken – und vielleicht ein Notizbuch für die vielen Ideen, die dir während des Kurses kommen werden.

👉 Anmeldung

Bist du dabei? Dann melde dich per Kontaktformular oder per E-Mail an mail@permazwerg.ch bei uns an.

Die Plätze sind begrenzt – wir arbeiten bewusst in kleinen Gruppen, damit genug Zeit für Fragen, Diskussionen und persönlichen Austausch bleibt.

Wir freuen uns darauf, mit dir in die faszinierende Welt der Permakultur einzutauchen – und gemeinsam zu entdecken, wie wir die Zukunft gestalten können, Schritt für Schritt, Beet für Beet, Gedanke für Gedanke! 🌍